Ausgabe Januar 2020

Die AfD im Klima-Abseits

In der Dezember-Ausgabe warnte »Blätter«-Redakteur Albrecht von Lucke vor einer möglichen Wiederkehr der Geschichte, wenn auch unter veränderten Vorzeichen, durch erste Überlegungen einer Regierungsbeteiligung der AfD in Thüringen. Diesem Gefahrenszenario widerspricht der »Zeit«-Autor Maximilian Probst.

Der Rechtsnationalismus wird aus falschen Gründen gefürchtet. Natürlich hat die AfD bis in die obersten Spitzen ein Nazi-Nähe-Problem. Doch ganz gleich, wie Björn Höcke heute redet oder was Andreas Kalbitz früher mit braunen Kumpanen getrieben hat: Der Nationalsozialismus wird im Gewande der Partei genauso wenig wiederkehren, wie der Stalinismus durch die Grünen wiederkehrte, auch wenn einige von deren Anhängern anfangs ein erkennbares K-Gruppen-Problem hatten.

Das mag in manchen Kreisen für eine gewisse Enttäuschung sorgen, Kreise, in denen man hofft, die AfD möge sich bitte durch stetige Radikalisierung unwählbar machen. Doch diesen Gefallen wird die Partei ihren Gegnern nicht tun. Im selben Maße wie ihre Ambitionen größer werden und Regierungsbeteiligungen näherrücken, wird sie sich, und das ist schon jetzt zu beobachten, um ein bürgerliches Auftreten bemühen.

Januar 2020

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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