Der EG-Binnenmarkt und die Frauen
Der EG-Binnenmarkt und die Frauen
Von Susanne Schunter-Kleemann Für Frauen stellen sich bezüglich des Europäischen Binnenmarktes, ihrer zukünftigen Beschäftigung und sozialen Sicherheit eine Reihe von wichtigen Fragen. Werden die Benachteiligungen, die Frauen in vielen EG-Mitgliedsstaaten im Beruf erfahren, abgebaut oder birgt der einheitliche Markt sogar die Gefahr, daß sich ihre Erwerbschancen weiter verschlechtern? Gelingt es, gegebene Sicherungslücken in den nationalen Systemen der sozialen Sicherheit im Zuge der Herausbildung des Sozialraumes Europa zu schließen oder kommt es im Gegenteil mit der verstärkten Flexibilierung von Arbeitsverhältnissen auch zu einer weiteren Aushöhlung ihren sozialen Sicherung? Wird das prognostizierte Wirtschaftswachstum auch den Frauen zugutekommen oder wird die "Feminisierung der Armut" weiter voranschreiten? Ist es überhaupt richtig, pauschal von den Frauen Europas zu sprechen? Werden nicht vielmehr die Wirkungen national, regional und schichtenspezifisch sehr unterschiedlich zum Tragen kommen? Abschließende Antworten zu den hier aufgeworfenen Fragen wird man zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben können. Selbst was die allgemeinen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen des Binnenmarkts betrifft, gibt es unter ExpertInnen heute - insbesondere nach den rasanten deutsch-deutschen Annäherungen - große Unsicherheit, mehr Fragen als Antworten.