Eine vorläufige Verursacher- und Schadensbilanz
Seit August 1990 wird die deutsche Hilfe beim Aufbau der irakischen Militärmacht kritisch beleuchtet und bildet einen Schwerpunkt der Debatte um Rüstungsexporte in den Irak. Die Liste der Staaten, die Waffen in den Irak geliefert haben, ist allerdings lang. Darunter sind Ägypten, Argentinien, Brasilien, die BRD, China, die DDR, Frankreich, Großbritannien, Italien, Jordanien, Jugoslawien, Kuwait, Libyen, Polen, Spanien, der Sudan, die Tschechoslowakei, die UdSSR, Ungarn und die USA 1).
Wenn auch der Umfang der Lieferungen unterschiedlich ist, so wird doch deutlich, daß viele an dem Geschäft mit dem Irak profitierten. Für eine Betrachtung, welcher Stellenwert der BRD tatsächlich zukommt, muß zwischen zwei Exporttypen unterschieden werden: Zum einen sind die Exporte von Waffensystemen, zum anderen die Exporte von Technologien oder anderen Produkten und Dienstleistungen zu betrachten, die, obschon ursprünglich "zivil", militärisch verwendbar sind. Die US-amerikanischen ACDA (Arms Control and Disarmament Agency) verzeichnet für die Jahre 1984-1988 Rüstungsexporte der UdSSR an den Irak in Höhe von 15,4 Mrd. US-Dollar, was über die Hälfte der Rüstungsimporte des Irak abdeckte. Es folgen Frankreich mit 3,1 Mrd., China mit 2,8 Mrd., Polen mit 750 Mio. Dollar. Die BRD ist mit Rüstungsexporten in Höhe von 675 Mio. Dollar gleichauf mit der CFSR, auf Platz 5 zu finden.