Das gesamte 20. Jahrhundert hindurch war der Nahostkonflikt und sein Kern, die jüdisch-palästinensische Auseinandersetzung um Palästina, vom Moment der Asymmetrie gekennzeichnet. Die BalfourDeklaration, die in den Text der Übertragung des Palästina-Mandats an Großbritannien aufgenommen wurde, versprach den Juden eine "Nationale Heimstätte". Die Palästinenser als "Eingeborene" in Palästina, die die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ausmachten, kamen nur als "nichtjüdische" Bewohner vor, deren Rechte durch diese neue "Nationale Heimstätte" jedoch nicht beeinträchtigt werden sollten. Der Teilungsbeschluß der Vereinten Nationen 1947 wurde in bewußter Mißachtung der Wünsche der Palästinenser gefaßt.
Schließlich wurde er noch nicht einmal implementiert: der für die Palästinenser vorgesehene Teil wurde vielmehr, entsprechend den Wünschen der alten Großmacht Großbritannien, der neuen Großmacht USA und des neuen Staates Israel dem britischen Protegé jenseits des Jordans, dem Haschemitenstaat unter König Abdallah, zugesprochen. 1948 hörte Palästina auf zu existieren.