Marktradikale Wirtschaftstheorien behaupten, daß der Wettbewerb selbständiger Unternehmen zu größtmöglicher wirtschaftlicher Dynamik, zur Lenkung von Geld, Arbeitskräften und Produktionsmitteln in die effizientesten Verwendungen und zur bestmöglichen Versorgung der Menschen mit Gütern und Dienstleistungen führe. Sie unterstellen dabei, daß Unternehmen keine Marktmacht haben und daher ihre eigenen Interessen an maximalen Gewinner, längerfristig nicht auf Kosten der Gesellschaft verfolgen und durchsetzen können. Diese Annahme ist jedoch in hohem Maße unrealistisch.
Zwar herrscht auf einzelnen Märkten erbitterte Konkurrenz, und auf wenigen Märkten, z. B. bei Computern, wird sie auch - noch mit Qualitätssteigerungen und Preissenkungen ausgetragen. In den meisten Bereichen gibt es jedoch eine überschaubare Zahl fahrender Unternehmen, die Märkte nicht in erster Linie hinnehmen müssen, sondern selbst aktiv gestalten, vielfach sogar einzeln oder im Verbund mit anderen beherrschen können. Diese faktische Gestaltungsmacht beruht in der Regel auf Wirtschaftlicher Konzentration, das heißt Ansammlung großer Mengen von ökonomischen Ressourcen bei verhältnismäßig wenigen Unternehmen.