Ausgabe März 1994

Der Rover-Deal von BMW

Im Juli 1993 verkündete Bernd Pischetsrieder, der neue Vorstandsvorsitzende der BMW AG, auf einer Pressekonferenz seines Unternehmens, "daß wir Wachstum nicht als Unternehmensziel definieren. Unser Ziel ist es, mit 500 000 Autos Geld zu verdienen." Bereits ein halbes Jahr später ist diese Zielbestimmung, so sie denn ernst gemeint war, zu den Akten gelegt: Anfang Februar gab das Münchner Unternehmen (1992 31 Mrd. DM Umsatz mit knapp 600 000 Pkw und 35 000 Motorrädern sowie weltweit 73 800 Beschäftigten) bekannt, man werde für 800 Mio. britische Pfund (rund 2 Mrd. DM) die britische Rover Group von der British Aerospace übernehmen. Mit dieser Übernahme wird der bislang auf Autos der Oberklasse spezialisierte Nischenproduzent auf einen Schlag zum Komplettanbieter und steigt zum siebtgrößten Autohersteller Europas auf.

Es ist das bislang größte Investment der BMW-Firmengeschichte, durch das der Luxusproduzent fortan fast doppelt so viele Autos verkaufen wird wie zuvor - und wie der Stuttgarter Rivale Mercedes (vgl. Tabelle). Die Finanzierung des Milliardengeschäfts, bei dem BMW zudem Verbindlichkeiten der Rover-Gruppe von rd. 900 Mio. Pfund übernimmt, ist für das Unternehmen unproblematisch: Die Münchner sind von allen deutschen Autoherstellern am besten durch die Krise gefahren und verfügen über liquide Mittel von 4 Mrd. DM.

März 1994

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