In jüngster Zeit sind die internationalen Währungsmärkte und -strukturen mehrfach heftig erschüttert worden: Im September 1992 mußten die italienische Lira und das englische Pfund den Wechselkursmechanismus des Europäischen Währungssystems (EWS) aufgrund heftiger Abwertungsspekulationen verlassen. Im August 1993 wurde das EWS praktisch dadurch außer Kraft gesetzt, daß die bisher geltenden Bandbreiten von +-2,25% auf +-15% erweitert wurden; damit ist die Interventionspflicht der Zentralbanken zur Stabilisierung der Wechselkurse faktisch aufgehoben.
Schließlich verschlechtert die jüngste starke Abweg des amerikanischen Dollar von durchschnittlich 1,62 DM im Jahr 1994 auf rund 1,40 Mitte 1995, also um rund 13,6%, die Konkurrenzbedingungen für europäische Exporteure auf den Weltmärkten erheblich. Für diese Turbulenzen der Währungsmärkte sind in hohem Maße spekulative Geschäfte verantwortlich: der Umfang der t ä g l ic h e n Devisenumsätze hat in den letzten 25 Jahren von rund 15 Mrd. Dollar (1969) auf 1 Billion Dollar (1994), also das 67fache zugenommen, etwa viermal so stark wie der internationale Handel (vgl. Tabelle). Die Summe aus Handel mit Waren und Dienstleistungen sowie Direktinvestitionen entsprach im vergangenen Jahr nur 2,4% der weltweiten Devisenumsätze.