In ihrem Ende August 1995 veröffentlichten Länderbericht für Deutschland bescheinigt die OECD der ostdeutschen Wirtschaftsregion ein anhaltendes rasches Wirtschaftswachstum. 1) Wie im Vorjahr werde das Bruttoinlandsprodukt 1995 mit einer Rate von 9,2% wachsen und auch für 1996 sei mit einem solchen Entwicklungstempo zu rechnen. Mit zweistelligen Zuwachsraten stiegen die Investitionen.
Schließlich würde 1995 auch die Arbeitslosenrate von 15,4% in 1994 auf 13,8% sinken. Diese Daten scheinen zu bestätigen: Fünf Jahre nach der Eingliederung Ostdeutschlands in die Bundesrepublik ist die Transformation der "Planwirtschaft" in die "Marktwirtschaft" erfolgreich abgeschlossen; denn es ist eine dynamische Wirtschaftsregion entstanden die nach und nach die noch vorhandenen Spätfolgen des realsozialistischen Experiments überwindet: Arbeitslosigkeit, ungenügende internationale Wettbewerbsfähigkeit und vor allem den hohen Subventions- und Transferbedarf, den es nun entschlossen abzubauen gelte. Verglichen mit den anderen Wirtschaftsregionen in hochentwickelten kapitalistischen Industrieländern sind jährliche Zuwachsraten des Sozialprodukts von 9% sowie der Industrieproduktion von 18% Spitzenwerte, wenn denn ein solcher Vergleich Sinn machte.