Die Terroranschläge der vergangenen Wochen mit ihren vielen unschuldigen Opfern haben in Jerusalem, Ashkelon und Tel Aviv für den Prozeß, der bereits erste Ansätze gegenseitiger Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern ermöglichte, viele Fragen aufgeworfen. Von welch zentraler Bedeutung eben dieser Prozeß ist, wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, daß die Suche nach einem für Israelis und Palästinenser annehmbaren Modus vivendi nicht nur der Schlüssel zu einer möglichen Lösung des palästinensischen Problems ist, sondern die meisten Länder der Region betrifft. Erst der Akt der gegenseitigen Anerkennung zwischen der PLO und Israel vom September 1993 wandelte die Hoffnung auf Frieden von reinem Wunschdenken in eine realistische Chance.
Hamas, die radikal-islamische Bewegung, die die jüngsten Morde ebenso wie viele frühere Terrorakte zu verantworten hat, steht in radikaler Opposition zur Suche nach Frieden und Verständigung. Es ist offenbar ihr Ziel, die Errungenschaften der letzten drei Jahre zunichte zu machen. Ihr Kampf scheint sich nicht nur gegen Israel zu richten, sondern ebenso gegen die neue palästinensische Realität, die das Leben der Bevölkerung in Gaza und den bereits unter palästinensischer Autonomie stehenden sechs großen Städten der Westbank bestimmt.