"Der Finanzmarkt ist so instabil, daß der Krach jeden Tag losgehen kann". Im Taumel von Börsenkrach und kapitulierenden Spekulanten drohten die globalen Geldmärkte zusammenzubrechen. 1) Elmar Altvaters Prognose wäre zu anderen Zeiten als linke Katastrophentheorie abgehakt worden.
Doch heute hat sich in der großen Geldwelt selbst Unsicherheit breitgemacht: "Die Zentralbanken sind besorgt über mögliche Konsequenzen für das gesamte Finanzsystem", erklärte William McDonough für die Notenbanken der G-10Länder. "Schon ein einziger Fall von Zahlungsunfähigkeit kann derzeit den Zusammenbruch noch weiterer Banken und Finanzinstitute nach sich ziehen", so der Präsident der US-amerikanischen Federal Reserve (Fed). 2) Gemeinhin wird die Krisenangst mit "aufgeblähten" Finanzmärkten begründet sowie mit deren Loslösung von der "realen" Wirtschaft in Fabriken und Büros. Solche Befürchtungen scheinen nicht aus der Luft gegriffen: Insgesamt schoß der Umsatz auf den weltweiten Devisenmärkten in sechs Jahren von 600 auf mehr als 1200 Milliarden US-Dollar hoch - täglich! Die Finanzmärkte wuchsen damit weit schneller als der Welthandel insgesamt. Diese Verdoppelung sei eine gewaltige Spekulationsblase, vermuten einige Experten.