Nur noch ein paar digitale Fäden, und das Netzwerk ist komplett. Schon lange verschrecken Worthülsen wie Cyperspace, Internet und Datenhighway die sanften Gemüter der multimedialen Gesellschaft nicht mehr.
Aber der Informationsfluß kommt ins Stocken - politisch gesehen. "In Deutschland wurde die Internet-Entwicklung nicht verschlafen, sondern sehenden Auges ignoriert, unterschätzt, für unmöglich gehalten, bekämpft, behindert und verteufelt", kritisierte Anfang Mai der Informatikprofessor Werner Zorn auf dem Deutschen Internet Kongreß in Düsseldorf. Tatsächlich gerät die Bundesrepublik, etwa im Vergleich mit den USA, die die strategischen Herausforderungen einer entstehenden Informationsgesellschaft längst erkannt haben, mehr und mehr ins digitale Abseits. Während man hierzulande noch in den Kinderschuhen steckt, blasen die Amerikaner zur großen Computer-Offensive: Sie läuft auf allen Ebenen, der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen und ist vielleicht nur noch mit dem ApolloProjekt zu vergleichen. In den wichtigen Wachstumsbereichen Computertechnologie, Multimedia- und Filmproduktion sowie Telekommunikation sind die USA inzwischen führend.