"Da muß man mit fertig werden" beschied der künftige Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Rolf-E. Breuer, den ZDF-Moderator Alexander Niemetz, als noch niemand wußte, daß die von seinem Institut gesteuerte "feindliche Übernahme" des Stahl-Giganten Thyssen durch den Zweiten der Branche, die Krupp AG, in der Woche darauf scheitern würde. Der Fernsehjournalist wollte am Abend des gerade bekannt gewordenen Coups vom designierten Chef des größten deutschen Geldinstituts wissen, ob es die "Deutschbanker" wohl Vertrauen kosten würde, daß einer ihrer Leute aus dem Vorstand im Thyssen-Aufsichtsrat sitzt, dort mithört, was läuft, und andererseits dieselbe Bank bei der Konkurrenz zu den Förderern des Krupp-Konzepts gehört. Mit dieser Interessenkollision "muß man fertig werden", sagt Breuer, weil sie zum System des Aufsichtsrats im deutschen Sinne gehört. Wenig später wurde die unfreundliche "Übernahmeofferte" von Krupp an Thyssen zwar abgesagt. Beide Konkurrenten hätten sich dabei gegenseitig verschlungen. Unter freiwilligem Zwang sollte es zu einer gemeinsamen Stahl-Zukunft kommen.
Noch nicht abgewendet ist freilich der allerorten mal wieder wohlfeil beklagte Verlust Tausender von Arbeitsplätzen.