Zur Arbeit der Nichtregierungsorganisationen fünf Jahre nach Rio
Die UN-Sondergeneralversammlung "Rio plus fünf", auf der Ende Juni die Umsetzung der Beschlüsse der Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) bewertet wurde, ist bereits Geschichte. Was hat der sogenannte Rio-Prozeß bislang gebracht? Die Antwort von Seiten der Nichtregierungsorganisationen (NGO) fällt eindeutig aus zu wenig.
Aber wie soll es weitergehen? Selbstverständlich zeigt der Finger hier berechtigterweise zuallererst in Richtung Bundesregierung. Jedoch bislang wenig diskutiert sind Defizite in der NGO-Arbeit. Wie präsentieren sich die Organisationen im Interessengeflecht des politischen Tagesgeschäfts, welche neuen Orientierungen stehen auf der Tagesordnung? 1)
1. Das Larmoyanz-Problem oder: Erfolg ist wichtig
Gemessen an der Euphorie, die 1992 noch herrschte, mag die negative Bilanz der NGOs durchaus zutreffen. Andererseits gibt es im Rio-Folge-Prozeß unzählige Initiativen, die kleine Fortschritte durchaus belegen. Mag eine Gesamtbilanz positiv oder negativ ausfallen: es macht wenig Sinn, darüber zu lamentieren, daß das Projekt Nachhaltige Entwicklung noch nicht zu einem Abschluß gekommen ist. Veränderungen sind immer prozeßhaft, Sieg oder Niederlage sind nicht - oder zumindest nicht ausschließlich - daran festzumachen, ob bestimmte politische Forderungen Eingang in offizielle Konferenzdokumente gefunden haben.