Am Potsdamer Platz in der Mitte Berlins sollen sich nach den Worten von Daimler-Benz-Vorstandsmitglied Dr. Manfred Gentz Geschichte und Zukunft miteinander verbinden. 1) Auf dem riesigen Areal entstehen derzeit neben den Bauten der Daimler-Tochter Debis das Sony-Center und Einkaufsarkaden. Zugleich werden die angrenzenden Plätze und Grundstücke bebaut: Wenige Meter südlich von der ehemaligen Reichskanzlei und dem Führerbunker entstand das Mosse-Haus, in dem vor kurzem das American Jewish Committee seine erste Europa-Niederlassung bezog. Östlich vom Potsdamer Platz ist die Neugestaltung des Leipziger Platzes geplant; zum Norden soll sich das Holocaust-Mahnmal anschließen. Vor dem Zweiten Weltkrieg hielt der Potsdamer Platz die stets disparaten Hälften Berlins zusammen und war mit dem Cafe Josty, Vergnügungsstätten wie "Haus Vaterland" oder dem "Rheingold" und dem Weinhaus Huth Anziehungspunkt für Berliner aus dem Osten wie aus dem Westen: Er war damit mehr als nur "verkehrsreichster Platz" zwischen den Kriegen, wie Berlins Regierender Bürgermeister in der Werbebeilage eines Investors schreibt. 2)
"Nieder mit dem Krieg!" und Kapitulation
Eine Augenzeugin erinnert sich an den 1. Mai 1916, als Karl Liebknecht auf der Terrasse des Café Josty eine Rede halten will.