Anstöße zu einer neuen Politik
Werden wir mit der Regierung Schröder/Fischer eine Verbesserung der kultur-politischen Situation in Deutschland erleben? Mit Gründen hoffen viele darauf, aber es wird keine einfache Rückkehr zu den Prinzipien früherer Jahre sein. Im Fluß der Ereignisse haben sich die Rahmenbedingungen nachhaltig verändert: Der eingetretene Wandel des Stellenwertes der Kultur und die Veränderungen ihrer Infrastruktur lassen sich nicht rückgängig machen. Das läßt sich am Beispiel der Privatisierung von Kulturinstitutionen, aber auch an der Diskussion um neue Steuerungsmodelle in der Kulturverwaltung zeigen. Es werden freilich auch neue Chancen für die Kulturpolitik erkennbar. In den Wahlkampf einbezogen wurde Kulturpolitik schon im Frühjahr 1998, als angesichts der Versäumnisse der Regierung Kohl einige Vertreter der Kulturszene ihre Wünsche und Hoffnungen auf die neue Institution eines B u n d e s k u l t u r m i n i s t e r s (das verfassungstreue Rechtschreibprogramm in meinem Computer moniert mir diese Vokabel) projizierten.
Mit der Nominierung von Michael Naumann durch Gerhard Schröder als zukünftigen Staatsminister für Kultur wurde diese Diskussion konkreter.