Ausgabe November 1999

Rote Karte für die grüne Gentechnik ?

Die kommerzielle Anwendung der grünen Gentechnik, das ist bislang vor allem die Herstellung gentechnisch veränderten Saatguts und darauf abgestimmter Pflanzenschutzmittel, ist in jüngster Zeit von mehreren Seiten unter Druck geraten. Diesen Druck erzeugt zu einem guten Teil die anhaltend hohe Inakzeptanz der Verbraucher gegenüber entsprechenden Produkten nicht nur in Europa, sondern in zunehmendem Maße auch in den Vereinigten Staaten. Vor dem Hintergrund einer massiven Ablehnung von Nahrungsmitteln mit gentechnisch veränderten Zutaten durch die Konsumenten haben in Europa bislang sieben große Handelsketten entsprechende Produkte aus ihrem Sortiment genommen; gleichzeitig erklärten Lebensmittelkonzeme wie Nestlé und Unilever, auf entsprechende Zutaten in ihren Produkten bis auf weiteres zu verzichten. Zudem hat die EU-Kommission sich im Rahmen der Novellierung der Freisetzungsrichtlinie von 1990 im Sommer dieses Jahres nicht nur auf eine Verschärfung der Zulassungsbedingungen für gentechnisch veränderte Agrarprodukte, sondern auch auf ein Defacto-Moratorium für entsprechende Zulassungen bis zu ihrem Inkrafttreten im Jahr 2002 verständigt.

November 1999

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