Ist es möglich oder überhaupt erforderlich, die globalisierten Kapitalmärkte zu reglementieren? Diese Frage hat eine unübersichtliche Debatte produziert, in der nicht nur Experten und Politiker aus dem In- und Ausland mitmischen, sondern zunehmend auch breite gesellschaftliche Gruppen, die sich auf unterschiedlichste Problembereiche konzentrieren. Umfangreiche Liberalisierungsschritte haben seit Anfang der 80er Jahre zu einem Bedeutungszuwachs sowohl des internationalen Finanzmarktes (Portfolioinvestitionen) als auch des Realkapitalmarktes (ausländische Direktinvestitionen - FDI) geführt. Dabei machen letztere immer noch einen vergleichsweise geringen Anteil an den grenzüberschreitenden Investitionen aus: Zwischen 1990 und 1996 bildeten sie ein Viertel der gesamten internationalen Kapitalflüsse. 1)
Knapp zwei Drittel aller FDI gingen 1995 in Industrieländer, die Schwellenländer in Südostasien und Südamerika empfingen knapp 30%, und die Entwicklungsländer waren mit weniger als 3% weit abgeschlagen. 2) Insbesondere für Entwicklungs-, in eingeschränktem Maße auch für Schwellenländer spielen FDI allerdings aufgrund einer oft unvollkommenen Finanzmarkt-Infrastruktur häufig eine größere Rolle als Portfolioinvestitionen.