Ausgabe April 2001

Primat der Politik vor militärisch-technischen Ansätzen

Stellungnahme des Vorsitzenden der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler, Hans-Peter Dürr, vom 12. März 2001 (Wortlaut)

Die nachstehende, von Dr. Götz Neuneck und Prof. Dr. Ulrich Albrecht mitunterzeichnete Stellungnahme übermittelte uns der Vorsitzende der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler, Prof. Dr. Hans-Peter Dürr. Professor Albrecht ist Repräsentant der VDW bei den Pugwash Conferences on Science and World Affairs und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Friedens- und Konfliktforschung (AFK), Dr. Neuneck ist Vorsitzender des Forschungsverbundes Naturwissenschaft, Abrüstung und internationale Sicherheit (FONAS). Die aus Anlaß der "Blätter"-Dokumentation des VDW-Memorandums zu den amerikanischen Raketenabwehrplänen erbetene Stellungnahme befaßt sich mit einigen seit dem Amtsantritt der Bush-Administration eingetretenen Veränderungen. Mit ihrem jüngsten Memorandum setzt die VDW die 1957 durch die Göttinger Erklärung von Carl-Friedrich von Weizsäcker, Otto Hahn, Werner Heisenberg und anderen Atomwissenschaftlern begründete Tradition wissenschaftlicher Einmischung in die Politik fort. Wir dokumentieren die autorisierte Kurzfassung. Die Langfassung kann über die VDW in Berlin bezogen werden: Fax 030/80 30 88 88, E-Mail vdw@vossnet.de, Postanschrift Schopenhauerstr. 26, 14129 Berlin. Im Internet findet sich das Memorandum unter www.hsfk.de/ abm/forum/pdis/vdwmemo.pdf - D. Red.

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Aktuelle Ausgabe Oktober 2025

In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

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