Ausgabe Januar 2001

Entwicklungsfinanzierung im Umbruch

Die 1989 vielfach diskutierten Befürchtungen im armen Teil der Welt, dass das Ende des Ost-West-Konflikts negative Auswirkungen auf die öffentliche Entwicklungshilfe der Industrieländer haben würde, haben sich bestätigt. Das Volumen der als verbilligte (concessional) Kredite bzw. als Subventionen (grants) an die Entwicklungsländer 1) fließenden Mittel ist in den 90er Jahren nominal und vor allem real deutlich zurückgegangen.

Tabelle siehe PDF Datei

Um den Einbruch auf diesem Gebiet richtig bewerten zu können, müssen der Kaufkraftverlust des US-Dollars und das Wirtschaftswachstum seit 1990 in Rechnung gestellt werden. Das Verhältnis zwischen Entwicklungshilfe und Bruttosozialprodukt (BSP) hat sich drastisch verschlechtert. 1998 hatte es im Gefolge der Asienkrise eine leichte Anhebung der nominalen Transfers gegeben, die aber schon 1999 wieder rückgängig gemacht wurde. Inzwischen dürfte die Entwicklungshilfe-Quote auf kaum mehr als 0,2% des BSP der Geberländer gesunken sein. Das von den Vereinten Nationen mit Zustimmung der Industrieländer festgesetzte Ziel, 0,70% des BSP als Entwicklungshilfe zu gewähren, rückt in immer weitere Ferne.

Schlusslicht sind dabei im Übrigen die USA, die gerade mal 0,1% des BSP in Form von Entwicklungshilfeverausgaben.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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