Außergewöhnlich scharf hat der amerikanische Militärhistoriker Frederick W. Kagan, gestützt auf die Analyse der Fälle Afghanistan und Irak, die Kriegsund Nachkriegskonzepte der Bush-Administration kritisiert. Die gegenwärtigen Reformprogramme des Pentagon ignorierten den Zusammenhang zwischen der Art der Kriegführung und der Realisierbarkeit politischer Ziele. Fred Kagans Studie erschien unter dem Titel "War and Aftermath" in "Policy Review" (120/2003, August-September), der Zweimonatszeitschrift der konservativen Hoover Foundation, die auch die amerikanische Urfassung des Essays "Power and Weakness" seines Bruders Robert veröffentlichte (vgl. "Blätter", 10/2002, S.1194-1206). Mit freundlicher Genehmigung Frederick Kagans und der "Policy Review" stellen wir im Folgenden eine Kurzfassung seiner Thesen in eigener Übersetzung vor. – D.Red.
Die Vereinigten Staaten haben soeben zwei Kriege gegen Feinde geführt, die als schwer besiegbar galten, und beide eindeutig, rasch und mit minimalen Verlusten gewonnen. Beide Male beeindruckte die militärische Leistung. Doch zeigten die USA sich in beiden Fällen weit weniger erfolgreich dabei, den Frieden zu gewinnen als den Krieg.
Warum? Der Errichtung stabiler politischer Gebilde in Kabul und Bagdad standen immer beträchtliche Hindernisse im Wege.