Ausgabe November 2025

Auf ewig Trump oder: Die Vorbereitung des Bürgerkriegs

US-Nationalgarde in Washington, 1.9.2025 (IMAGO / Middle East Images)

Bild: US-Nationalgarde in Washington, 1.9.2025 (IMAGO / Middle East Images)

Als Donald Trump vor einem Jahr zum zweiten Mal zum US-Präsidenten gewählt wurde, war bereits abzusehen, dass dieses Ereignis einen historischen Einschnitt markieren würde. Dennoch überrascht, ja schockiert die Radikalität, mit der er seit seinem Amtsantritt am 20. Januar zu Werke geht. Trump zielt in aller Offenheit auf die Demontage der Demokratie. Und in nur einem weiteren Jahr, mit den Midterms am 3. November 2026, könnte sich Trumps Wiederwahl am 5. November 2024 tatsächlich als Beginn der Zerstörung der US-Demokratie erweisen. 

„Wie Demokratien sterben“, lautet der inzwischen schon kanonische Titel des Bestsellers von Steven Levitsky und Daniel Ziblatt aus dem Januar 2018, in dem sie das Drehbuch des modernen Regimechanges von der Demokratie zur Autokratie durchexerzierten.[1] Ihr Befund damals, nach dem ersten Jahr der ersten Trump-Präsidentschaft: „Er hat mehr geredet als gehandelt.“[2] Davon kann in Trumps zweiter Amtszeit nicht mehr die Rede sein. Er und seine diesmal gut vorbereitete und treu ergebene Regierungsmannschaft handeln, als wollten sie genau der Beschreibung von „Wie Demokratien sterben“ entsprechen – und das in rasender Geschwindigkeit. 

Levitsky und Ziblatt definieren vier Kriterien der Demokratiefeindlichkeit.

»Blätter«-Ausgabe 11/2025

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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