Chronologie einer globalen Krise
Nur Stunden nach Bekanntgabe der Resolution des Gouverneursrats der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), mit welcher dieser für eine Übergabe der Iran-Akte an den UN-Sicherheitsrat gestimmt hatte, wies Irans Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad den Direktor der iranischen Atomenergieorganisation, Gholamreza Aghazadeh, an, jegliche Kooperation mit der IAEO im Rahmen des Zusatzprotokolls einzustellen. Damit werden den IAEO-Inspektoren unangemeldete Besuche der Nuklearanlagen im Iran untersagt. Ferner ordnete Ahmadinedschad die umfassende Aufnahme des Atomprogramms an. Die in den Atomanlagen installierten Überwachungskameras sollen ebenfalls entfernt werden.
Damit haben nun also beide Parteien ihre Drohungen wahrgemacht. Die Allianz aus den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union hat es geschafft, Russland und China auf ihre Seite zu bringen, was einem Meisterwerk der westlichen Diplomatie gleichkommt. Immerhin hatte China im vergangenen Jahr ein Gas-Abkommen im Wert von 100 Mrd. US-Dollar (das „Jahrhundert-Abkommen“) mit dem Iran abgeschlossen, und Russland beliefert den Gottesstaat mit Waffen in beachtlicher Höhe. Auf beide Mächte hatte der Iran lange Zeit gesetzt. Doch offensichtlich wird die Front des Westens nun dichter und entschlossener. Kuba, Venezuela, Syrien und Malaysia werden den Mullahs nur wenig Beistand leisten können.
Damit droht der ganzen Region ein heißer Krieg.