Ausgabe April 2009

START zur atomaren Null?

Seit vielen Jahren haben Washington und Moskau nicht mehr über atomare Abrüstung verhandelt. Mit dem Amtsantritt von US-Präsident Barack Obama öffnet sich nun ein Fenster der Gelegenheit. Schon bald werden amerikanische und russische Abrüstungsdelegationen aufeinandertreffen. Vieles spricht dafür, dass Russen und Amerikaner diese neue historische Gelegenheit nutzen könnten, denn: Sie folgen dabei zugleich einer strategischen Notwendigkeit, die sich aus drei Gründen ergibt.

Erstens läuft das START-I-Abkommen über die Reduzierung ihrer strategischen Atomwaffen am 5. Dezember 2009 aus. Sollte dieser Vertrag nicht verlängert oder durch eine neue Vereinbarung ersetzt werden, wäre ein Großteil des Gebäudes der nuklearen Abrüstung und Rüstungskontrolle eingestürzt.

Zweitens findet im April und Mai 2010 in New York die nächste Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages statt. Dieses Abkommen, das den Eckpfeiler der internationalen Nichtverbreitungspolitik bildet, befindet sich in einer tiefen Krise. Die letzte Überprüfungskonferenz endete 2005 ohne substanzielles Schlussdokument. Viele Nichtatomwaffenstaaten hatten den Kernwaffenstaaten massive Versäumnisse hinsichtlich ihrer Verpflichtungen zur nuklearen Abrüstung vorgeworfen.

Sie haben etwa 4% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 96% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Januar 2026

In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema