Ein Jahr nach dem Banken-Crash
Das fesselndste Thema dieser Tage ist zweifellos die weltweite Wirtschaftskrise. Sie erfasst jedes Land, weltweit, auch die Entwicklungsländer. Eine Zeit lang hielt sich der Mythos, es werde zu einer Entkopplung kommen – die Krise, die in den USA begann, werde Europa und die Entwicklungsländer nicht in Mitleidenschaft ziehen. Ganz offenkundig kam es anders. Globalisierung bedeutet eben, dass wir es jetzt mit einer integrierten Weltwirtschaft zu tun haben, dass es also für kein Land der Welt folgenlos bleiben kann, wenn das reichste unter ihnen wirtschaftlich einbricht.
Darüber hinaus hat die Art und Weise, in der die Globalisierung gehandhabt wurde, es den Vereinigten Staaten gestattet, ihre toxischen Hypotheken in aller Herren Länder zu exportieren. Hätte der Rest der Welt ihnen nicht so viele davon abgekauft, wäre der Absturz in den USA noch viel schlimmer ausgefallen. Auf dieser Krise klebt unübersehbar das Etikett „Made in the USA“. Die Vereinigten Staaten haben ja nicht nur ihre toxischen Hypotheken exportiert, sondern auch die Deregulierungsideologie, die andere dazu brachte, solche Dinge zu kaufen, und zugleich dafür sorgte, dass die Regulierungsbehörden anderer Länder nicht einschritten.