Ausgabe Februar 2010

Olympia 2018: Desaster mit Ansage

Während in Vancouver die letzten Vorbereitungen für die 21. Olympischen Winterspiele getroffen werden, plant man an anderer Stelle längst die kommenden Olympiaden. Bereits am 2. Juli 2009 war im Sportteil der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zu lesen, der Sportausschuss des Bundestags habe sich mit den Stimmen der großen Koalition sowie der FDP „hinter die Bewerbung der Stadt München für die Olympischen Winterspiele 2018 gestellt“. 

Wobei festzustellen ist: Mehr als die Hälfte der Veranstaltungen dieser Winterspiele werden nicht in München stattfinden, sondern in der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen und in Schönau am Königsee (dem Ort der Bob- und Rodelwettbewerbe) – beides Ortschaften, die direkt in den Alpen liegen.

Kritik am Beschluss des Bundestags kam denn auch prompt von Ökologieverbänden, aber auch von vielen kompetenten Sportberichterstattern und Fachleuten, die sich seit Jahren mit der Vergabepraxis des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), der Finanzierung der Spiele und der zunehmenden Ökonomisierung des Sports unter dem Deckmantel von Völkerverständigung und Frieden beschäftigen.

Der damalige Vorsitzende des Sportausschusses, Peter Danckert von der SPD, wies dagegen darauf hin, dass Kritik an diesem „nationalen Projekt“ nicht erwünscht sei, damit kein „uneinheitliches Bild“ entstehe.

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