Das Jahr 2013 hat gute Chancen, in die Wirtschaftsgeschichte einzugehen. Erstmals seit Beginn der europäischen Industrialisierung Anfang des 19. Jahrhunderts übersteigt das Produktionsvolumen der sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländer wieder jenes der „Triade“, also Nordamerikas, Westeuropas und Japans. Glaubt man den Berechnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) liegt der Anteil der 35 „entwickelten“ Länder, inklusive der vier asiatischen „Tigerstaaten“, an der weltweiten Bruttoproduktion nur noch bei etwa 49 Prozent.[1]
Die 2008 einsetzende Wirtschaftskrise hat den seit den 1990er Jahren sichtbaren wirtschaftlichen Aufholprozess der ehemaligen „Peripherie“ beschleunigt. Die Schwellen- und „Entwicklungsländer“ haben die Auswirkungen der Krise zwar ebenfalls zu spüren bekommen, allerdings in deutlich geringerem Umfang. Zudem erholen sich ihre Wirtschaften dynamischer.
Definiert man den wirtschaftlichen Einbruch seit 2008 als „große Krise“[2], die strukturelle Veränderungen der Weltwirtschaft befördert, so fällt zumindest ein großer Unterschied zu den vorangegangenen großen Krisen des 20. Jahrhunderts um 1929 und 1973 auf: Damals waren die Folgen in den Kolonien bzw.