Ausgabe Februar 2013

Von Japan bis Südkorea: Die Wiederkehr der Dynastien

In der Berichterstattung über den jüngsten Machtwechsel in China war viel von den „Prinzlingen“ die Rede. Tatsächlich verdankten der neue Parteiführer Xi Jinping und der in Ungnade gefallene Bo Xilai ihren Aufstieg wesentlich der Tatsache, dass sie Abkömmlinge bedeutender kommunistischer Politiker sind. Doch nicht nur in China, sondern auch in Nord- und Südkorea sowie in Japan wurden im vergangenen Jahr neue politische Führer ernannt oder gewählt, deren Väter oder Großväter ehemalige Machthaber sind. Besonders ins Auge stechen dabei die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye und der japanische Premierminister Shinzo Abe: Ihre demokratische Wahl steht ganz im Gegensatz zu ihrer Herkunft als Erben alter Politikerdynastien.

Südkorea: Der Wahlsieg einer Diktatorentochter

Park Geun-hye ist eine ungewöhnlich standfeste und zielstrebige Frau. Trotzdem wäre sie in der Machogesellschaft Südkoreas ohne ihren Übervater, den ehemaligen Militärdiktator Park Chung-hee, niemals Präsidentin geworden.

Dabei ist Park Chung-hee bis heute in Südkorea höchst umstritten. Zwar kommt ihm das Verdienst zu, Südkorea auf den Weg in die Moderne gebracht zu haben. Er bediente sich dabei aber brachial diktatorischer Mittel. In der koreanischen Linken ist er zudem verhasst, weil er Offizier der japanischen Kolonialarmee war.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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