Als Deutscher unter Deutschen
Petzow am Schwielowsee, März 2015. So schön sie sein mag, die Landschaft, so elegisch doch auch, zumal in diesem Frühjahr, dem kein ordentlicher Winter voranging, so dass an vielen Bäumen noch das Herbstlaub hängt. Das ergibt, wenn der Himmel makellos blau ist – was nicht selten vorkommt – einen eigentümlichen Kontrast: ältliches Braun auf leuchtendem Grund, dahinter, zwischen schwarz und grün oszillierend, die kleinen Wellen des Sees. Theodor Fontane, ein Autor, den ich in meiner Jugend hoch schätzte, dessen Denkmal im Hotelgarten steht, hat den See auf seinen „Wanderungen“ beschrieben: „Der Schwielow ist gutmütig, so sagten wir; aber wie alle gutmütigen Naturen kann er heftig werden, plötzlich, beinahe unmotiviert, und dann ist er unberechenbar. Eben noch lachend, beginnt ein Kräuseln und Drehen, nun ein Wirbel, ein Aufstäuben, ein Gewölk – es ist, als führe eine Hand aus dem Trichter, und was über ihm ist, muss hinab in die Tiefe... Es gibt ganze Linien, wo die gescheiterten Schiffe liegen.“
Was der Dichter der Mark Brandenburg und Preußens hier mitteilt, trifft noch heute zu, Klimawandel hin oder her.