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Mit umfangreichen Konjunkturprogrammen will die Bundesregierung die hiesige Wirtschaft stärken, die unter den Auswirkungen der Coronakrise leidet. Das allein ist aber keine langfristige Lösung, kritisiert der Wirtschaftsjournalist Wolfgang Kessler. Vielmehr sollte jetzt die Gunst der Stunde genutzt werden, um Firmen mit Hilfe von Unternehmensbeteiligungen der Mitarbeiter dauerhaft auf sichere Füße zu stellen.
Die Coronakrise trifft die Wirtschaft hart. Viele Unternehmen stehen vor tiefen Einschnitten oder gar vor der Insolvenz. Millionen Beschäftigte bangen um ihre Arbeitsplätze. Sogar Großunternehmen wie Daimler fürchten eine Übernahme durch Finanzkonzerne oder aber arabische oder chinesische Staatsfonds. Zu befürchten ist eine noch stärkere Konzentration von Produktivvermögen und Wirtschaftsmacht in immer weniger Händen. Bereits 2014 besaßen zehn Prozent der Deutschen rund 92 Prozent des Produktivvermögens.[1] Inzwischen dürfte die Konzentration noch zugenommen haben.
In dieser schwierigen Lage könnte eine ebenso alte wie umstrittene Idee Wege zu einer gerechteren Verteilung des Produktivvermögens, aber auch zum Schutz von Unternehmen und Arbeitnehmern vor einem möglichen Ausverkauf weisen: nämlich die Beschäftigten am Kapital der Unternehmen zu beteiligen, in denen sie arbeiten – und so den Einfluss der Arbeitnehmerseite zu stärken.