Keine Frage, Fridays for Future, hat im vergangenen Jahr eine Menge erreicht, nicht zuletzt den Aufbau einer globalen Marke. Umso mehr sollte man jetzt, wie einem jeder Marketingexperte raten würde, in die Markenpflege investieren. Wie dies gerade nicht geht, lehrt einen zur Zeit der Berliner FfF-Ableger.
Alles fing damit an, dass man beschloss, das gesamte Olympiastadion zu buchen. D-day ist der 12. Juni, dann sollen 90 000 Menschen zusammen feiern und nebenbei ein paar progressive Petitionen zeichnen. Kostenpunkt pro Person: 29,95 Euro für den Eintritt.
„So billig war die Weltrettung noch nie“, posaunt die deutsche Weltrettungsikone Luisa Neubauer. Dumm nur, dass die eigentlichen Campagneros bisher eher durchaus Eigennütziges im Schilde führten. „Unfuck the economy“ lautet ihr Slogan. Sprich: „Smash capitalism“ war gestern, heute heißt es: Rette die Welt und mach damit ordentlich Schotter – oder zumindest Werbung für die eigene Marke.
Hinter dem „Unfuck“-Konzept steckt denn auch – passenderweise – mit Philip Siefer der Gründer der Kondom- und Menstruationsartikelmarke „Einhorn“. Bisher ging es der Berliner Firma um bescheidenere Ziele, wie die Senkung der Mehrwertsteuer auf Tampons von 19 auf 7 Prozent. Nun aber fühlt man sich offensichtlich zu Höherem berufen.