
Bild: Joerg Meuthen, Alice Weidel und Tino Chrupalla bei einer Bundespressekonferenz, 27.9.2021 (IMAGO / Political-Moments)
Nun wird Jörg Meuthen also die Nummer Drei, die er nie werden wollte – nämlich die dritte zentrale Führungsfigur der AfD, die an der extremen Parteirechten gescheitert ist. Keiner hielt sich so lange wie dieser Vorsitzende, mehr als sechs Jahre, und Meuthen meinte tatsächlich, sein eigenes Rezept gefunden zu haben, um die Partei aus der politischen Isolation zu führen. Gern betonte er, dass er nicht enden würde wie Bernd Lucke, der Parteigründer, der in den Anfangsjahren als das Gesicht der Partei galt und dann doch den Kampf um die Macht verlor. Ihm werde es auch nicht ergehen wie Frauke Petry, die 2017 direkt nach der Bundestagswahl aufgab. Er würde anders als die beiden nicht den Showdown gegen die Rechten suchen. Große Worte, doch da Meuthen beim nächsten Parteitag nicht wieder kandidieren will, ist er jetzt bloß ein Noch-Vorsitzender. Das Muster wiederholt sich: Die Parteirechte triumphiert.
Dabei nimmt diese den bevorstehenden Abgang des Vorsitzenden betont beiläufig zur Kenntnis, als läge nun eine lästige Störung hinter ihnen. Der Funktionär Meuthen sei an sich selbst gescheitert, kommentierte den Vorgang Björn Höcke, das Aushängeschild der Rechtsaußen. Es gehört zu ihrer selbstverliebten Art, dass sie Meuthens Abgang mit größtmöglicher Geringschätzung quittieren, und, wie Höcke, dabei nicht einmal seinen Namen nennen.