Ausgabe April 2022

Klimaschutz für den Frieden

Der Ukraine-Krieg und die planetaren Grenzen

IMAGO / blickwinkel

Bild: IMAGO / blickwinkel

Selten waren Jahrestage so brandaktuell. Am 2. März jährte sich zum 50. Mal die Vorstellung des Berichts an den Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972. Mit damals noch einfachen Modellen und raumfüllenden Computern wurden die zukünftigen Folgen des Wachstums der Menschheit simuliert. In einigen Szenarien kam es zu einem Zusammenbruch von natürlichen Ressourcen, Weltwirtschaft und Weltbevölkerung, in anderen konnte dies durch Begrenzung des Wachstums und technische Lösungen für Umweltschutz und effizientere Ressourcennutzung vermieden werden. 15 Jahre später formulierte die Brundtland-Kommission Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung. Unmittelbar nachdem Michail Gorbatschow (der am 2. März dieses Jahres seinen 91. Geburtstag feierte) mit neuem Denken das Ende des Kalten Krieges eingeläutet hatte, hofften viele auf eine Friedensdividende, die auch dem Umweltschutz zugute kommen würde. Vor 30 Jahren wiederum wurden auf der Rio-Konferenz für Umwelt und Entwicklung im Juni 1992 Abkommen für den Schutz des Klimas, der Artenvielfalt und der Wüsten vereinbart, und die Agenda 21 formulierte Leitlinien für nachhaltige Entwicklung. Damals noch ausgeblendet wurde die Friedensfrage, entgegen der Absicht der UN-Abrüstungsabteilung, die für Rio einen Bericht zur Umwidmung militärischer Ressourcen für den Umweltschutz ausgearbeitet hatte.

April 2022

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