Alexander Cooley und Daniel Nexon: Das Ende der liberalen Weltordnung. America First und der Multilateralismus autoritärer Mächte, S. 51-58
Mit Donald Trump steht ein dezidierter Gegner der liberalen Weltordnung an der Spitze ausgerechnet jener Macht, die deren Bestehen bislang garantierte. Doch die Ablehnung des Multilateralismus läuft US-Interessen zuwider, so die Politikwissenschaftler Alexander Cooley und Daniel Nexon. Sie stellen fest: Die liberale Weltordnung droht endgültig zu scheitern.
Robert Kagan: Trumps Irrtum, Putins Kalkül: Das drohende Ende der Ukraine, S. 59-71
Im Wahlkampf versprach Trump noch ein schnelles Ende des Ukrainekrieges. Das aber basierte auf einer gravierenden Fehleinschätzung, analysiert der ehemalige Politikberater und Publizist Robert Kagan. Während Putin siegessicher wirkt, befindet sich Trump in einer Zwickmühle, die ohne massive militärische Hilfe für die Ukraine kaum auflösbar scheint.
Anna Jikhareva: Versehrt und ausgezehrt. Die Ukraine nach drei Jahren russischer Großinvasion, S. 73-78
Nach drei Jahren Widerstand gegen die russische Invasion macht sich in der Ukraine Erschöpfung breit. Die Journalistin Anna Jikhareva zeigt, wie Trumps Präsidentschaft, unfaire Rekrutierung und ein marodes Gesundheitssystem dem Land zusetzen. Mögliche Waffenstillstandsgespräche drohen, das Leid in den besetzten Gebieten in den Hintergrund zu rücken.
Douglas Rushkoff: Prepper mit Milliarden: Das Mindset der Tech-Elite, S. 79-86
Während die Mehrheit der Menschen notgedrungen mit den Krisen der Welt umzugehen versucht, planen einige wenige Tech-Milliardäre bereits ihre Flucht. Diesem „Silicon-Valley-Eskapismus“ geht der Medientheoretiker Douglas Rushkoff auf den Grund. Dabei gibt er den Blick frei auf ein zerstörerisches Mindset, das unsere gesamte digitalisierte Welt durchdringt.
Jennifer Stange: Der neue Weltraumkolonialismus. Wie Musk und Trump das All privatisieren, S. 87-92
Elon Musk und Donald Trump eint ihr gemeinsames Interesse am Weltraum. Die Journalistin Jennifer Stange skizziert die Privatisierung des Alls und warnt: Mit Musk und Trump beginnt eine neue Ära der Machtpolitik im Weltall, die irdische Ungleichheiten fortschreibt.
Markus Bickel: Der große Umsturz: Syrien und der neue Nahe Osten, S. 93-98
Mit dem Sturz Baschar al-Assads beginnt eine geopolitische Neuordnung des Nahen Ostens. Während der türkische Präsident Erdog˘an als ein Gewinner hervorgeht, zerbricht Irans „Achse des Widerstands“, resümiert der Journalist Markus Bickel. Es könne eine Situation entstehen, in der Israel seine Nachbarn mit militärischer Übermacht zur Kooperation zwingt.
Rosa Burç: Bastion der Frauen: Rojavas Kampf ums Überleben, S. 99-103
Während große Teile Syriens das Ende der Diktatur feiern, kämpft die kurdische Selbstverwaltung in Nordostsyrien gegen mit der Türkei verbündete Milizen. Die Soziologin Rosa Burç warnt: Die anhaltenden Angriffe drohen ein demokratisches, geschlechtergerechtes und multiethnisches System zu zerstören – und damit einen Gegenentwurf zum Islamismus der HTS.
Rosalie Arendt: Mogelpackung Restemissionen. Über die Willkür hinter »unvermeidbaren Treibhausgasen«, S. 105-110
Staaten und Konzerne wollen „unvermeidbare Restemissionen“ mit riskanten Techniken im Boden verpressen. Wer aber definiert, welche Emissionen unvermeidbar sind? Darüber bedürfe es dringend einer inklusiven gesellschaftlichen Debatte, so die Ingenieurin Rosalie Arendt – denn bislang entscheiden das die Emittenten selbst.
Sonja Peteranderl, Sarah Hackfort und Miriam Boyer: Hightech-Wächter für den Regenwald? Wie Aktivisten in Lateinamerika gegen Umweltverbrechen vorgehen, S. 111-117
Illegale Abholzungen sind in Lateinamerika zu einem lukrativen Geschäft geworden. Welches Ausmaß solche Verbrechen angenommen haben, zeigen die Journalistin Sonja Peteranderl sowie die Forscherinnen Sarah Hackfort und Miriam Boyer. Mit moderner Technik versuchen Umweltschützer jetzt, gegen die Macht der kriminellen Organisationen anzugehen.
Bettina Rühl: Eine Grüne Mauer in der Wüste? Wie die Sahelstaaten auf die Klimakrise reagieren, S. 118-124
Mit einem Baumgürtel quer durch Afrika wollen die Sahelstaaten den verheerenden Auswirkungen der Klimakrise auf ihre Region trotzen und die Ernährung der dort lebenden Menschen sicherstellen. Doch das ambitionierte Projekt droht zu scheitern, so die Journalistin Bettina Rühl: an komplexen Strukturen und der wachsenden Zahl an Konflikten.