
Bild: Bei einem bundesweiten Aktionstag haben Zehntausende Beschäftigte für eine starke Industrie und sichere Arbeitsplätze demonstriert, 15.3.2025 (IMAGO / NurPhoto)
Der weltweite Aufstieg der autoritären Rechten setzt Gewerkschaften und Beschäftigtenrechte unter Druck. Denn obwohl die autoritäre bis extreme Rechte – von den USA unter Trump über Argentinien unter Milei bis zu Europa mit Orbán, Le Pen und der AfD in Deutschland – sich als Anwalt der sogenannten kleinen Leute und stärkste politische Vertretung der klassischen Arbeiterschaft inszeniert, ist sie Teil eines reaktionären und gewerkschaftsfeindlichen Rollbacks. Da Angehörige der Arbeiterklasse diesen Prozess dennoch zu nicht unerheblichen Teilen unterstützen, ist es höchste Zeit, nach Ansatzpunkten für gewerkschaftliche Gegenwehr zu suchen.
Mit Blick auf das Bundestagswahlergebnis der AfD 2025 lassen sich drei Herausforderungen erkennen, die für Gewerkschaften von besonderer Relevanz sind: erstens, der überdurchschnittliche Zuspruch der Partei bei Arbeiter:innen und, zweitens, bei Menschen, die sich in wirtschaftlicher Bedrängnis sehen, sowie, drittens, die leicht überdurchschnittlichen Stimmenanteile der AfD bei Gewerkschaftsmitgliedern. Alle drei Punkte berühren Zielgruppe, Mitgliedschaft und zentrale Kampffelder der Gewerkschaften und erfordern daher besondere Aufmerksamkeit.
Die elektoralen Erfolge einer modernisierten extremen Rechten in klassischen Arbeiterbezirken lassen sich seit dem Aufstieg von Parteien dieses Typs in den 1990er Jahren beobachten: sei es bei der österreichischen FPÖ oder dem französischen Rassemblement National.