Die REPs im deutsch-deutschen Doppeldauerwahlkampf
1. Ist er schon wieder vorüber, der Spuk? So redeten etablierte Politiker am liebsten über den Abtritt der rechten Schmuddelkinder. Sind die REPs erst demoskopisch (und jüngst an der Saar auch "echt") unter die fünf Prozent gedrückt, ist die Bonner, ach was: die Berliner Luft wieder in Ordnung. Kaum einer erinnert noch den aufgeschreckten Hühnerhaufen, in den Januar 1989 ein angeblicher Überraschungserfolg der zuvor als bayerische Folklore abgetanen REPs die "politische Landschaft" des damals noch uneinig Vaterland verwandelt hat: Unregierbarkeit, Schande vorm Ausland, rosagrüne Koalition durch die Hintertür oder vielleicht doch passé so waren die "Berliner Verhältnisse" v o r der deutschen Novemberrevolution. 1989 war das Jahr der REPs - ihr Aufstieg und das Heraustreten einer "normalisierten Bundesrepublik" aus dem Schatten Hitlers schien unaufhaltsam.
So zerstritten die Partei auch war, so sehr sich die explosionsartig gewachsene Mitgliederschaft (nach eigenen, sicher übertriebenen Angaben: 25 000) durch Wahlfälschungen, Intrigen und Skandale unmöglich machte und in gegenseitigen Ausschlüssen und Abspaltungen dezimierte - sie brauchten nur die berühmte "Bohnenstange" zur Wahl zu stellen und wurden zwischen Rosenheim und Emden-Aurich von 22 bis zwei Anhängern gewählt.