Ausgabe Juni 1993

Die Besteuerung von Energie und Kraftfahrzeugen

In den letzten Jahren hat eine umweltpolitische Forderung immer mehr Anhänger gewonnen: das Steuersystem nach ökologischen Kriterien umzustrukturieren.

Aber der Konsens ist in der Regel zu Ende, wenn es darum geht, dieses Vorhaben zu präzisieren. Umstritten ist, wie tief der Umbau in das Steuersystem eingreifen soll: Vorschläge reichen von einer geringfügigen Verteuerung lediglich von Mineralölprodukten bis hin zur umfassenden Reform der Bemessungsgrundlagen, die auch die Lohn-, Einkommens- und Kapitalertragssteuern miteinbeziehen würde. Umstritten ist, ob eine Ökologisierung von Steuern aufkommensneutral sein muß oder ob der Staat sich auf diese Weise notwendige zusätzliche Finanzquellen erschließen soll. Umstritten ist schließlich auch, in welchem Ausmaß ökologisch schädliche Produkte und/oder Verhaltensweisen verteuert werden müssen, damit die Reformen etwas bewirken, ab wann diese Reformen gelten und wie weit in die Zukunft die Steuertarife bindend festgelegt werden sollen, um Produzenten und Konsumenten zu ermöglichen, sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einzustellen. Die folgenden Ausführungen beantworten diese Fragen nicht, sondern zeigen in einer Bestandsaufnahme, wie unterschiedlich das System von Steuern und Abgaben auf Energie in verschiedenen Ländern zur Zeit organisiert ist 1).

Juni 1993

Sie haben etwa 11% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 89% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Euphorie und Ernüchterung: Bangladesch nach dem Aufstand

von Natalie Mayroth, Dil Afrose Jahan

Im September fanden an der Universität Dhaka, einer der wichtigsten Hochschulen Bangladeschs, Wahlen zur Studentenvereinigung statt. Manche sehen sie als Testlauf für die nationalen Wahlen. Daher ist es ein Warnsignal, dass dort ausgerechnet der Studentenflügel der islamistischen Jamaat-e-Islami gewann.

Koloniale Nachwehen: Der Kampf um Kaschmir

von Amadeus Marzai

Ein brutaler Terroranschlag riss am Nachmittag des 22. April das idyllische Baisaran-Gebirgstal im von Indien kontrollierten Teil Kaschmirs aus seiner Ruhe. Es war der Beginn einer rapiden Eskalation im seit jeher angespannten indisch-pakistanischen Verhältnis und könnte sogar zum Ausgangspunkt eines größeren Krieges zwischen den beiden Nuklearmächten werden.

Südkorea: Vom Putschversuch zur Richtungswahl

von Fabian Kretschmer

Es ist mehr als nur ein Klischee, dass die südkoreanische Demokratie zu den lebhaftesten in ganz Asien zählt. Seit der Wahlkampf Anfang Mai offiziell eingeläutet wurde, sind die gläsernen Fassaden der Bürotürme in der Hauptstadt Seoul mit riesigen Plakaten der Spitzenkandidaten zugepflastert.