Szenen aus dem amerikanischen Kulturkrieg
Anläßlich des 50. Jahrestages des Atombombenabwurfs auf Hiroshima plante das Smithsonian Institute, eine 1846 durch Kongreßbeschluß begründete wissenschaftliche Einrichtung zur Förderung von Forschungsvorhaben und Expeditionen, im National Air and Space Museum (NASM) in Washington D.C. eine Ausstellung. Inoffiziell trug das Projekt den Namen des Flugzeugs, das am 6. August 1945 seine Tod und Verwüstung bringende Ladung über der südjapanischen Hafenstadt abwarf: "Enola Gay". (So hatte der Pilot Paul Tibbet die Maschine auf den Namen seiner Mutter getauft.) Kernstück dieser Ausstellung sollten - weil als Ganzes zu groß für das Museum Teile dieses Flugzeuges sein, umgeben von Dokumenten und Bildern, die sich mit den technischen und historischen Komplexitäten, aber auch mit den durch die Hiroshoma-Bombe ausgelösten Kontroversen beschäftigen sollten.
Unter dem Titel "Scheidewege: Das Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Atombombe und die Wurzeln des Kalten Krieges" sollte eine dem Ereignis angemessene, ausführlich informierende und zum Nachdenken anregende Ausstellung präsentiert werden; hatte doch das Meinungsforschungsinstitut Gallup ermittelt, daß jeder vierte Amerikaner überhaupt nicht wußte, daß es zu einem Atombombenabwurf gekommen war.