Ausgabe Juli 2001

Friede den Landschaften!

Impressionen und Phantasien zur politischen Geographie Ostdeutschlands

"Abriss-Hochhaus Albert-Einstein-Straße 1-5. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Freistaates Sachsen und der Bundesanstalt für Arbeit gefördert. Entwurfsverfasser..." Das Schild steht vor einer der großen, jetzt leer gezogenen Wohnscheiben mitten in der Neustadt von Hoyerswerda, gleich neben der Lausitzhalle. Wie es an dieser Stelle demnächst aussehen wird, kann man ein paar Meter weiter, am Markt, besichtigen. Dort ließ die städtische Wohnungsbaugesellschaft vor kurzem einen baugleichen Wohnblock abreißen; seither klafft in dem weiträumigen Geviert eine gespenstische Lücke. "Freier Blick aufs Mittelmeer!", hieß die verrückte Forderung aus einem Stück von Dario Fo; soll sie ausgerechnet in der Lausitz Wirklichkeit werden? Aber was heißt hier "verrückt"? Gleich den städtebaulichen Realitäten übt auch die administrative Semantik im Osten Deutschlands den Kopfstand. "Projekt", "Entwurf", dabei denkt man gemeinhin an etwas Konstruktives, Schöpferisches, Neues. In Hoyerswerda denkt man offenbar anders. Hier scheint die schöpferische Arbeit darin zu bestehen, destruktive Akte als Aufbauwerke zu drapieren. Und nicht nur hier.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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