Ausgabe Mai 2010

Südkoreas "Green New Deal"

Die Weltwirtschaftskrise ist auch am stark exportabhängigen Südkorea nicht spurlos vorbeigegangen. Dennoch steht das Land wirtschaftlich deutlich besser da als die Konkurrenz. So konnten Bankenkrisen bisher vermieden werden, und die wirtschaftlich bestimmenden Großunternehmen – überwiegend Mischkonzerne unter autokratischer Leitung von Familien (Jaebol) – erwiesen sich als relativ stabil, sieht man einmal von der die Asiana-Fluglinie kontrollierenden Kumho-Gruppe ab. Daher konnte Südkorea im Jahr 2009, im Unterschied zu anderen industrialisierten Ländern, einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts vermeiden. Auch die Staatsverschuldung ist im internationalen Vergleich immer noch niedrig – trotz der staatlichen Stimulierungsmaßnahmen des vergangenen Jahres.

Südkoreas Präsident Lee Myung-bak, der sich gegenwärtig in der Mitte seiner fünfjährigen Amtszeit befindet,[1] hat die „Krise als Chance“ für sich und seine Regierung zu nutzen versucht und ist seinen – so das „Wall Street Journal“ – „keynesianischen Instinkten“ gefolgt.

In der Tat hat die Lee-Regierung sich auf klassische wirtschaftliche Lenkungsmaßnahmen besonnen und die politisch angeleitete Bank von Korea auf eine Niedrigzinspolitik festgelegt.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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