
Bild: CDU-Chef Friedrich Merz auf einer Pressekonferenz nach der Landtagswahl in Hessen, 9.10.2023 (IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
Was macht eigentlich Angela Merkel, wenn sie nicht gerade in der schönen Uckermark ihre legendäre Kartoffelsuppe zubereitet? Das fragt sich so mancher in diesen elenden Ampelzeiten, da einige ja schon wieder von einer großen Koalition zu träumen beginnen. Jetzt hat die ewige Kanzlerin jedenfalls mitgeteilt, was sie nicht macht, nämlich nicht mehr mit im Beirat der Konrad-Adenauer-Stiftung. Potztausend! 2022 wollte sie schon nicht CDU-Ehrenvorsitzende werden – Begründung: „Das Amt passt nicht mehr in die Zeit“, aber was sagt uns das über die dazugehörige Partei? – und jetzt gibt die Dame aus Templin auch noch dem legendären ersten Kanzler der Bonner Republik den Laufpass. Erst mit Kohl brechen und jetzt auch noch mit Adenauer: Mehr Undankbarkeit geht nicht, heißt es voller Wut aus jener Partei, der sie doch so vieles verdankt.
Doch die kluge Köchin der Macht weiß genau, was sie tut. Denn Merkel ahnte stets: Die Rache von Friedrich Merz wird grausam sein. Wie Recht sie damit hat! Den Beweis dafür erbringt der Entwurf zum neuen Grundsatzprogramm der CDU. Unter Merz‘ Parteivorsitz ist nichts mehr mit preußisch-brandenburgischer Toleranz à la „Jeder nach seiner Façon“. Denn Friedrich ist eben nicht der Große, sondern bisher bloß ein Gernegroß. Und deshalb ist jetzt Rache angesagt: Zwei Jahrzehnte musste das erste Opfer der grausamen Angela auf diese Stunde warten. Jetzt kommt die Revanche: Merz eliminiert die liberale Merkel-Ära.