Mühsamer Dialog
Die Befreiungsbewegung "Farabundo Marti" (FMLN) und die ultrarechte Regierung El Salvadors führen die Gespräche zur friedlichen Beilegung des bewaffneten Konfliktes fort. Unter Vermittlung der Vereinten Nationen konnte man sich in Genf (April 1990) erstmals auf einen zeitlichen Rahmen und in Caracas/Venezuela (Mai 1990) auf eine Tagesordnung einigen. Als jedoch in Oaxtepec/ Mexiko (Juni 1990) eine konkrete Vereinbarung über die Zukunft der Streitkräfte gesucht wurde, kam kein Abkommen zustande. Bis zum Oktober vergangenen Jahres führten die jeweiligen Unterredungen zwischen Regierung und Aufständischen zu keinerlei Ergebnissen. Die Regierungsseite weigerte sich, auf die konkreten Verhandlungsvorschläge der Befreiungsbewegung überhaupt einzugehen.
So blieb es jeweils beim "Dialog", folgenlosen Gesprächen. Wirkliche Verhandlungen über die Ursachen des Krieges und notwendige Reformen fanden nicht statt. Die Regierungstaktik - Fortführung des "Dialogs" und Ringen um rein formale Fragen (wie/wann/wo finden wieder Gespräche statt) - hatte zum Ziel, der ultrarechten Staatsführung international ein konziliantes Image zu verschaffen.