Zur Identitätskrise der konservativen Bewegung in den USA
Die programmatischen und konzeptionellen Auseinandersetzungen innerhalb der konservativen Bewegung in den USA nach dem Ende der bipolar strukturierten Welt schlagen sich inzwischen auch in personeller Konkurrenz um die Gunst der konservativ orientierten Wählerschaft nieder: "Mr. America First" Pat Buchanan bewirbt sich um das Amt des republikanischen Präsidentschaftskandidaten bei den Wahlen im November 1992 und fordert, kritisiert vom Stammvater der politischen Bewegung der amerikanischen Konservativen William Buckley, den republikanischen Amtsinhaber George Bush heraus. Gleichzeitig setzt sich die Kritik an supranationalen und kollektiven Konfliktlösungsmechanismen, wie man sie in Bushs Vision einer "neuen Weltordnung" zu erkennen glaubt, in allen Flügeln des konservativen Lagers fort. Der nachstehende Beitrag, obwohl vor der endgültigen Auflösung der UdSSR abgeschlossen, bietet grundlegende Informationen zur innerkonservativen Debatte und damit Orientierungswissen auch über die zukünftige amerikanische Politik. D. Red.
Der Kalte Krieg ist zu Ende, wer wollte daran noch zweifeln. Der Kollaps des von Hans Gerd Schumann so einfach und treffend bezeichneten "real nicht existierenden Sozialismus" 1) hat symbolisch das 20. Jahrhundert mit sich genommen und das nächste Jahrtausend zehn Jahre früher eröffnet.