Ausgabe Juli 2002

Der chinesische Weg

Dörfliche Direktdemokratie unter Bedingungen der der Einparteiherrschaft

Kann China eine Demokratie nach westlichem Vorbild werden? Diese Frage beschäftigt die interessierte Öffentlichkeit ebenso wie die politikwissenschaftliche Disziplin. Dabei sind die Experten hinsichtlich der grundsätzlichen Wahrscheinlichkeit einer demokratischen Ära in China optimistisch: Wirtschaftliche Entwicklung, soziale Stratifizierung, politische Dezentralisierung, das Entstehen sozialer Bewegungen, Weltmarktintegration, der Einfluss neuer Medien und das Streben nach internationaler Anerkennung, allesamt Faktoren, die den chinesischen Reformprozess kennzeichnen, würden dem Herrschaftsmonopol der Kommunistischen Partei (KP) China über kurz oder lang notwendig ein Ende setzen - entweder auf dem Weg eines revolutionären Umsturzes oder aber eines Elitenkompromisses. 1)

Natürlich sind die meisten Experten klug genug, weder die konkrete Verlaufsform dieser Transformation noch den Zeitpunkt des anstehenden Wandels zu prognostizieren. Es besteht aber Konsens darüber, dass auch China sich letztlich der geschichtsphilosophischen Wahrheit und funktionalistischen Gesetzmäßigkeit der Moderne nicht entziehen kann, nämlich der Entfaltung aller Politik in Freiheit und Demokratie.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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