Die konservative Regierung des Premierministers John Howard gehört nach wie vor zu den treuesten Verbündeten der USA im „Krieg gegen den Terror“. Während sich andere einst allzu Willige aus der coalition of the willing nach und nach aus dem Staub machen, hat Australien jüngst sein militärisches Kontingent in Afghanistan aufgestockt und versichert, dass australische Soldaten über den ursprünglich vorgesehenen Abzugstermin im Mai 2006 hinaus auf unabsehbar lange Zeit im Irak bleiben werden.
Nun fällt die australische Beteiligung an den Kriegen im Irak und in Afghanistan militärisch nicht wirklich ins Gewicht – jeweils sind dort nur ein paar hundert Soldaten aus „Down Under“ stationiert (850 im Irak, 500 in Afghanistan). Es geht mehr um die politischsymbolische Bedeutung: Die Bush- Regierung kann darauf verweisen, dass ein geachtetes Mitglied der internationalen Gemeinschaft ihrem Kurs weiterhin kritiklos folgt, und John Howard kann sich im Glanz der imperialen Macht des großen Bruders sonnen – so zuletzt beim Staatsbesuch der USAußenministerin Condoleezza Rice im März in Canberra.
Realpolitisch bedeutsamer als die Beteiligung an den Kriegen im Irak und in Afghanistan ist das australische Engagement in der unmittelbaren Nachbarschaft, im südlichen Pazifik. In dieser Wasserlandschaft mit einer Ausdehnung von immerhin 30 Mio.