Ausgabe August 2006

Royal auf Wählerfang

Im April 2007 wird in Frankreich ein neuer Präsident gewählt, aber es ist gut möglich, dass es erstmals in der Geschichte der „Wahlmonarchie“ der Fünften Republik eine Präsidentin sein wird. Die meisten Meinungsforscher sagen ein Duell zwischen dem amtierenden Innenminister, Nicolas Sarkozy, und der Regionalpräsidentin des westfranzösischen Poitiers und ehemaligen Ministerin, Ségolène Royal, voraus.

Die beiden großen Parteien werden in den kommenden Monaten offiziell ihre Kandidaten benennen, voraussichtlich per Urabstimmung der Mitglieder: Der Parti Socialiste (PS) im November, die konservative Regierungspartei UMP zum Jahreswechsel. Es zeichnet sich aber bereits ab, dass die beiden derzeit im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehenden Persönlichkeiten dabei wohl das Rennen machen – und dass sie den zweiten Wahlgang im Rennen um die Präsidentschaft unter sich ausmachen werden.

Bei solchen Prognosen ist allerdings Vorsicht geboten: Bei der letzten Präsidentschaftswahl 2002 war den beiden Spitzenkandidaten des bürgerlichen Lagers und der französischen Sozialdemokratie, Präsident Jacques Chirac und Premierminister Lionel Jospin, vorab zusammen 70 Prozent der Stimmen prognostiziert worden; tatsächlich wurde es dann nur die Hälfte.

Sie haben etwa 10% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 90% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema