Ausgabe April 2008

Hartz-IV-Kombilohn

Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs und des wachsenden Volkseinkommens steigt auch die Zahl der Menschen, die von ihrem Arbeitseinkommen nicht leben können und auf zusätzliche Sozialleistungen angewiesen sind, immer weiter an. Erhielten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im August 2005 knapp 800 000 abhängig Beschäftigte aufstockendes Arbeitslosengeld II (ALG II), waren es im August 2007 annähernd 1,2 Millionen – eine Steigerung um 50 Prozent. Zusätzlich bezogen im August letzten Jahres auch knapp 80 000 Selbstständige aufstockendes ALG II.

Mehr als die Hälfte dieser „Aufstocker“ verdient maximal 400 Euro pro Monat; bei weiteren 17,5 Prozent von ihnen liegt der monatliche Bruttoverdienst zwischen 400 und 800 Euro, und rund 30,5 Prozent verdienen mehr als 800 Euro brutto im Monat.

Diese insgesamt fast 1,3 Millionen Erwerbstätigen, die ihren Lebensunterhalt mittels einer Kombination aus ihrem Arbeitsverdienst und ALG II bestreiten, erhalten also faktisch einen Kombilohn. Auch bei den 60 000 Familien mit insgesamt rund 150 000 Kindern (Stand: Mai 2007), die einen Kinderzuschlag bekommen, sowie bei den „Ein-Euro-Jobbern“ und faktisch auch bei den erwerbstätigen Wohngeldbeziehern handelt es sich um Kombilohn- Bezieher.

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