Ausgabe April 2009

Sri Lanka: Der endlose Krieg

Anfang Februar 2009 überflogen zwei mit Bomben beladene Kamikaze-Flug-zeuge der Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) die Hauptstadt Sri Lankas und belegten damit erneut die Entschlossenheit dieser weltweit ersten mit Luftwaffe und Marine ausgerüsteten Guerilla. Doch die Flieger wurden abgefangen und erreichten weder ihre militärischen Ziele, das Hauptquartier der Luftwaffe und eine Luftwaffenbasis am internationalen Flughafen, noch gar eine Wende im seit 1983 währenden Bürgerkrieg.

Erneut gelang es nicht, die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit auf die Hintergründe dieses Konflikts – mit seinen über 70 000 Toten, 800 000 intern Vertriebenen und 750 000 Flüchtlingen in der Diaspora – zu lenken. Selbst die 250 000 von medizinischer Hilfe und Nahrungsmittellieferungen abgeschnittenen Menschen im nur noch 70 Quadratkilometer großen LTTE-Territorium veranlassten die UNO und die USA lediglich zu Appellen zu einem – von Colombo umgehend zurückgewiesenen – „humanitären Waffenstillstand“. Die EU forderte die LTTE sogar zu Kapitulation und Selbstentwaffnung auf.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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