Am 9. Februar rast das nationale Sponsorengeschäft in einen weiteren Durchlauf: Die Fußball-Bundesliga startet zur Rückrunde. Im Mittelpunkt des ökonomischen Interesses stehen dann wieder die Heldenbrüste der Spieler; mittlerweile gehören deren Bundesligatrikots zu den teuersten Werbeträgern im Lande. Bis zu sechs Millionen Mark zahlen Unternehmen allein dafür, daß ihr Logo auf einer erstklassigen Fußballerbrust prangt. Abnehmer sind allerdings vornehmlich Firmen aus den Niederungen der zweiten Business-Liga. Seit dem Sommer heißt der neue Hauptsponsor des traditionsreichen Hamburger Sport-Vereins Hyundai. Mit diesem Engagement verließ die bis dahin weithin unbekannte deutsche Autofiliale des koreanischen Mischkonzerns erstmals das geschäftliche Nichts. Oder die Firma Zehnder, Hauptsponsor der ehemaligen Überraschungsmannschaft aus Freiburg, ist zwar Marktführer bei "Sonderwärmekörpern", aber mit 570 Beschäftigten doch ein Mittelständler wie er im betriebswirtschaftlichen Lehrbuch steht. Wenigstens auf der blaugestreiften Dienstkluft des neubayerischen Megastars Jürgen Klinsmann prangt der weißliche Schriftzug eines Multis: Opel. Die Europafiliale von General Motors nutzt seit 1989 den Werbewert von Bayern München.
In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.