Ausgabe August 1997

Tourismus als Entwicklungshilfe

Das Beispiel Nepal

Die Regierungen vieler armer Länder lassen keinen Zweifel daran, daß sie ihr "welcome to..." ernst meinen - sie rechnen mit den Touristen. In ihren Entwicklungskonzepten sind die Devisen der Urlauber eine feste Größe, in Thailand nicht anders als auf Kuba. Für Nepal, eines der ärmsten Länder, scheint dieser Weg geradezu alternativlos.

Dennoch mag es absurd erscheinen, Trekking in Nepal als mögliches Musterbeispiel für eine nachhaltige, sozialund umweltverträgliche Entwicklung vorzustellen. Kursiert doch unter Eingeweihten der Allgemeinplatz: "Wer die verheerenden Auswirkungen des Rucksacktourismus in entlegene Gegenden studieren will, muß nur nach Nepal gehen." Rupert Wagner hat sich exemplarisch mit den Auswirkungen (einer besonderen Form) des Ferntourismus auf Gesellschaft und Naturhaushalt vor Ort befaßt - und sie mit den bisher praktizierten Entwicklwagsstrategien verglichen. Allgemeine ökologische Auswirkungen des Ferntourismus konnten dabei nicht berücksichtigt werden. Vgl. die Umweltinformation in diesem Heft. - D. Red.

Nepal wird in der Literatur gelegentlich als "Mutterland des Trekking" bezeichnet.

August 1997

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