Ausgabe Juni 2002

Die Israel-Lobby in den Vereinigten Staaten

"Die Vereinigten Staaten erkennen Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen den Terror an. Um die Grundlagen für einen zukünftigen Frieden zu schaffen, fordere ich Israel jedoch auf, die Übergriffe auf die palästinensisch kontrollierten Gebiete einzustellen...". So Präsident George W. Bush in seinem "Machtwort" vom 4. April d.J. an alle Beteiligten des israelisch-palästinensischen Konflikts. ("Genug ist genug" - vgl. den Wortlaut in "Blätter", 5/2002, S. 622-625) Verblüfft verfolgte die Weltöffentlichkeit, wie selbst die Worte des "mächtigsten Mannes der Welt" in der Region scheinbar ohne Echo verhallten und Scharon Bush ungerührt die Stirn bot. "Amerikas bedingungslose Unterstützung für Israel läuft den Interessen del Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten zuwider", konstatiert das britische Monatsblatt "Prospect" in seiner Aprilausgabe: "Wir brauchen eine offene, vorurteilslose Debatte darüber." (Prospect, the political and cultural monthly, www.prospect-magazine.co.uk) Eröffnet wird diese mit einem bemerkenswert nüchternen Beitrag des Amerikaners Michael Lind über "The Israel Lobby", den wir mit der freundlichen Genehmigung des Verfassers und des "Prospect" Magazine erstmals in deutscher Sprache vorstellen. - D. Red.

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In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

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